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Marktkonforme Demokratie – Nicht mit uns

Am Montag standen wir am Huckup in Hildesheim, und befragten die Hildesheimer, wie sie denn zum Wechsel des hiesigen ehemaligen Direktkandidaten und Staatsministers der CDU, Eckart von Klaeden, zu Daimler stehen. Diese Meinung konnten die Bürger dann auf Postkarten aufschreiben und bei uns abgeben. Wir werden die Postkarten damnächst Herrn von Klaeden zukommen lassen. Hier könnt ihr euch aber jetzt schon mal angucken, was bisher so an Kommentaren zusammen gekommen ist:

Natürlich könnt ihr eure Meinung auch hier als Kommentar hinterlassen. Ich drucke das dann aus, und klebe es auf eine Postkarte. Wir werden die Postkarten auch weiterhin bei Infoständen dabei haben, und das nicht nur in Hildesheim, sondern auch an anderen Orten in Niedersachsen, und vielleicht darüber hinaus. Leider haben die Medien hier ein schrecklich kurzes Gedächtnis, was kritische Meldungen aus der Politik angeht. Herrn von Klaedens Aktion finden wir so dreist, dass wir sie nicht einfach wieder vergessen wollen. Deshalb werden wir die Gelegenheit nutzen, im Wahlkampf immer wieder daran zu erinnern, dass der fliegende Wechsel in den Schoß der Wirtschaft und der damit einhergehende Verkauf der in der Politik erworbenen Kontakte moralisch mindestens fragwürdig ist. Wenn es nach uns geht, sollte er sogar illegal werden, denn wir fordern eine mindestens einjährige Karenzzeit für solche Wechsel.

Leider waren weniger Menschen bereit, eine Postkarte auszufüllen, als ich mir erhofft hatte. Der deprimierende Tenor der Gespräche war häufig: „Glauben Sie, den interessiert das? Das ist dem doch völlig egal.“ Es scheint fast, dass Politiker in Deutschland Narrenfreiheit haben. Nicht etwa, weil sie tatsächlich immun gegen öffentliche Kritik wären, sondern, weil viele Bürger der festen Überzeugung sind, dass die Politiker in Deutschland sich einen feuchten Dreck um ihre Meinung scheren. Wie bequem für Politiker wie Eckart von Klaeden. Die Aufmerksamkeit der Berichterstattung wendet sich der nächsten Sau zu, die dann durchs Dorf getrieben wird, und keiner sagt was, denn: „Es interessiert den ja nicht.“

Mag sein.

Aber liebe Mitbürger: Wir sind das Volk. Wir wählen diese Menschen. Wir können sie auch abwählen. Nicht wählen gehen ist schweigende Zustimmung. Unsere Meinung nicht zu sagen, in welcher Form auch immer, fällt auch unter schweigende Zustimmung. Wollen wir, dass die Regierung endlich den Filz aus Wirtschaft und Politik beendet? Dann müssen wir das sagen. Und zwar mehrmals. Mit Nachdruck. Bis es sie interessiert.

Kommt vorbei, wir haben Postkarten.

Zuerst erschienen unter: http://pirat.ly/41423

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