Geschichte

Der Niedersächsische Landesverband der Piratenpartei gründete sich am 8.7.2007 im Freizeitheim Lister Turm in Hannover. Damals waren 13 Gründungsmitglieder anwesend. Die Mitgliedszahlen schraubten sich erst langsam, dann immer schneller nach oben. Zur Europawahl 2009 und danach zur Bundestagswahl 2009 setzte ein wahrer Run auf die Mitgliedschaft ein, der die Mitgliedszahlen bis zur Kommunalwahl 2011 auf bis zu 950 Mitglieder anwachsen ließ.

Bei der Kommunalwahl konnten die Piraten 59 Mandate in zahlreichen Kommunen erringen. Dies und das positive Ergebnis bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus eine Woche später, lösten einen weiteren massiven Anstieg der Mitgliederzahl aus.

Zum 01.10.2012 hat die Piratenpartei Niedersachsen mehr als 2.860 Mitglieder.

Die Ursprünge der Piratenpartei

Die erste Piratenpartei war die schwedische Piratpartiet, die am 1. Januar 2006 unter der Führung von Rickard Falkvinge gegründet wurde. Die Piratpartiet (deutsch: Piratenpartei) prägte auch den Namen der anderen Piratenparteien, die sich im Anschluss an das schwedische Vorbild in verschiedenen Staaten gründeten.

Die Website der Piratpartiet ging am 01.01.2006 online, damit war die Partei gegründet. Es wurde eine Entwicklung in sechs Phasen vorgeschlagen: Phase 1 war die Sammlung von 2000 Unterschriften, um an der Parlamentswahl teilnehmen zu können. Dieses Ziel wurde innerhalb von weniger als 24 Stunden erreicht.

Mit der Registrierung und der Aufstellung der Kandidaten für die Parlamentswahl waren die Phasen zwei bis fünf abgeschlossen. Dadurch wurden die Medien auf die Piratpartiet aufmerksam. Die erste große Zeitung brachte einen Bericht über die Piratpartiet, weitere Berichte folgten. In einer Umfrage der größten schwedischen Zeitung erreichte die Piratpartiet 61 %. Ähnliche Ergebnisse ermittelte der größte IT-Verlag der Welt, der IDG. Aufgrund dieser Medienberichte erhöhten sich die Zugriffe auf die Piratpartiet Website rapide. Innerhalb einer Woche erschienen über 500 englische und mehr als 600 spanischsprachige Medienberichte.

Am 31.5.2006 beschlagnahmte die schwedische Polizei die Server, auf denen der Bittorrenttracker “The Pirate Bay”, sowie über 200 andere unabhängige Websites, gehostet wurden. Die Server befanden sich in einem Bankgebäude. Bankgebäude gelten nach schwedischem Recht als Schutzräume und unterliegen weitgehenden Schutzbestimmungen, die bei der Polizeiaktion jedoch unterlaufen wurden. Öffentliche Proteste gegen das Vorgehen der Polizei gaben der Piratpartiet erneut großen Auftrieb. Bereits vor der Razzia wuchs die Partei stetig. Am Tag der Beschlagnahmungen verzeichnete sie gleich 500 neue Mitglieder, am Tag darauf registrierten sich weitere 930 Menschen. Innerhalb von 2 Tagen war die Piratenpartiet von ~2100 Mitgliedern auf 3611 Mitglieder angewachsen.

Nur neun Monate nach der Gründung begann am 17.09.2006 die sechste und letzte Phase: die Wahl selbst. 34.918 (0,63 %) Stimmen erreichte die Piratpartiet und wurde damit zehntstärkste Partei des Landes. Heute hat die Piratpartiet über 8.000 Mitglieder und ist aus der Parteienlandschaft Schwedens nicht mehr wegzudenken, auch wenn es 2010 nicht gelang, ins Parlament einzuziehen.

Angesichts des großen Erfolges in Schweden gründeten sich in vielen Ländern Piratenparteien. Die nächste Piratenpartei entstand am 31.Juli 2006 in Österreich. Am 10.09.2006 folgte in der Berliner c-base die Gründung der Piratenpartei Deutschland. Mittlerweile gibt es in mehr als 40 Ländern registrierte oder in Gründung befindliche Piratenparteien, die alle denselben Namen tragen und sich – gemeinsam – für ähnliche Ziele einsetzen. Die PPI – „Pirates Party International“ bietet eine gemeinsame Diskussions- und Kommunikationsplattform für alle an Piratenzielen interessierte Parteien weltweit.

Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Piratpartiet

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