Pressemitteilung

Piratenpartei Niedersachsen kritisiert einseitige Bevorteilung von Unternehmen beim Strompreis

Während der Strompreis für private Endverbraucher seit Jahren kontinuierlich ansteigt und mit Hinweis auf die Energiewende weitere Strompreiserhöhungen für die kommenden Jahre angekündigt werden, sinken die Stromkosten für stromintensive Unternehmen seit Jahren. Die Piratenpartei Niedersachsen kritisiert, dass durch einseitige Bevorteilung dieser Unternehmen die Kosten der Energiewende nicht gerecht auf alle Schultern verteilt werden.

Für stromintensive Unternehmen mit einem Stromverbrauch von 300 Gigawattstunden im Jahr lag der Preis für eine Kilowattstunde nach Berechnungen verschiedener Verbände und Consulting Firmen im Jahr 2011 bei durchschnittlich 5,4 Cent und damit um ca. 10 Prozent niedriger als in den Jahren 2007 und 2008 und um ca. 27 Prozent niedriger als im Jahr 2009. Im gleichen Zeitraum stieg der Strompreis für Endverbraucher von 20,5 Cent auf über 26 Cent [1].

»Es ist nicht nachzuvollziehen, dass bei einer solchen Preisentwicklung stromintensive Unternehmen nach § 19 Abs. 2 der Stromnetzentgeltverordnung [2] für das Jahr 2012 um mehr als 400 Millionen Euro entlastet werden«, so Dr. Michael Berndt, Direktkandidat der Piratenpartei Niedersachsen im Wahlkreis Emden/Norden. »Diese Entlastung geht in erster Linie auf Kosten der privaten Stromkunden und kleineren Unternehmen, die durch Mehrausgaben für ihren Strom die Kostenersparnis dieser Unternehmen kompensieren müssen [3]. Wenn deutsche  Industrieunternehmen endlich verstärkt Maßnahmen zur Reduzierung der Stromverbrauchs z.B. durch den Einsatz von Pumpen mit elektronischer Drehzahlregelung und energieeffiziente Elektromotoren ergreifen würden, was inzwischen sogar von Industrieverbänden gefordert wird, könnten sie sich auch stärker an den Kosten der Energiewende beteiligen«,[4] so Dr. Berndt weiter.

Die verstärkte Erzeugung von Strom aus regenerativen Quellen hat inzwischen dazu geführt, dass deutscher Strom an der europäischen Strombörse sogar billiger ist, als der Strom anderer Länder, wie die Analyse des Spotmarktes an der Europäischen Strombörse (EEX) im Handelszeitraum vom 1. Januar bis 30. Oktober zeigt: Während eine Kilowattstunde für Deutschland und Östereich in der Grundlast (Phelix, Day Base) im Durchschnitt 4,32 Cent kostete, musste man für französischen Strom (France Day Base) 4,79 ct und für schweizer Strom (Swissix Day Base) 5,02 Cent bezahlen. Dies gilt auch für den Spitzenlaststrom, der durchschnittlich in Deutschland 4,81 Cent, in Frankreich 5,39 Cent und in der Schweiz 5,61 Cent pro Kilowattstunde kostete (Phelix, France und Swissix Day Peak) [5].

Quellen:

[1]http://www.unendlich-viel-energie.de/de/…-2012.html
[2] http://www.gesetze-im-internet.de/stromnev/__19.html
[3]http://www.sueddeutsche.de/geld/umlage-a…-1.1440505
[4]http://www.elektrofachkraft.de/fachwisse…ch-bezahlt
[5] http://www.eex.com/de/eigene Berechnungen

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