Aktuelles Pressemitteilung

Zum Internationalen Männertag

Mann hällt sich schützend die Hände vor das Gesicht gegen eine von einer Frau erhobene Flasche

Am 19.11. wird der Internationale Männertag begangen. [1] Zum 20. Jahrestag im Jahr 2019 verzeichnete das BKA in seinem jährlichen Bericht zu häuslicher Gewalt [2] 26.889 Delikte gegen Männer. Damit liegt die Zahl bei 19 % der insgesamt erfassten Fälle. Experten gehen allerdings von einer immensen Dunkelziffer aus, da sehr viele Männer aus falscher Scham und Angst vor zusätzlicher Erniedrigung durch das soziale Umfeld schweigen. Erschwerend hinzu kommt, dass es im gesamten Bundesgebiet kaum Schutzräume, wie z.B. Männerhäuser und Anlaufstellen für Betroffene gibt. [3] Wir PIRATEN setzen uns dafür ein, dass hier dringend Abhilfe geschaffen wird. [4]

“Leider leben wir noch immer in einer Zeit, in der die übliche klischeehafte Einordnung der Geschlechter nach wie vor nicht überwunden ist. In diesem Fall das Klischee, dass Jungs und Männer nicht weinen. Sich also alles gefallen lassen um des lieben Friedens willen. Dabei gibt es in der Gewalt in Partnerschaften keinen Unterschied in den Auswirkungen. Immer bleibt eine geschundene oder zerstörte Seele zurück“, beklagt Thomas Ganskow, Vorsitzender der PIRATEN Niedersachsen und deren Spitzenkandidat zur Landtagswahl 2022 “Hier immer nur auf die Gewalt von Männern gegen Frauen zu gucken, was ein Fünftel der Betroffenen auslässt, ist in allen Diskussionen eine Ignoranz, die umgekehrt von allen Parteien angeprangert würde.”

“Noch immer fehlen für 50 % der Bevölkerung in der Fläche Rückzugsräume, wenn diese Teile der Gesellschaft Gewalt im häuslichen Umfeld erfahren. Dies muss sich ändern und das Prinzip der Gleichberechtigung in allen Ebenen zum Tragen kommen”, ergänzt Dirk Grundke, Listenkandidat der PIRATEN Niedersachsen und 2. Vorsitzender des Stadtverbands Hannover. “Bei Männern kommt es vor allem zu physischer Gewalt gegen den Partner, während es andersrum überproportional häufig psychische Formen von Gewalt sind. [5] Diese führen über lange Sicht zu massiven Schäden der Psyche.”


Quellen:
[1] http://www.kleiner-kalender.de/event/maennertag/0822c.html
[2] https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/Partnerschaftsgewalt/Partnerschaftsgewalt_2019.html;jsessionid=1AE631160F45D2DC77FA21A6F92670CA.live302?nn=63476
[3] https://piraten-nds.de/2021/10/14/fehlender-wille-zur-gleichberechtigung-im-landtag/
[4] https://wiki.piratenpartei.de/NDS:Wahlprogramm_LTW_2022#Schutzeinrichtungen_vor_Beziehungsgewalt_erweitern
[5] https://www.hamburg.de/opferschutz-fachthemen/4628736/gewalt-gegen-maenner/

 

Kommentar von Beate Kiefner:

Liebe PIRATEN, am 25. November ist der Tag ‘Gegen Gewalt an Frauen’ und da geht es um Mord und Totschlag. Das Wort dafür heißt Femizid. Der Gewalt in Partnerschaften und Familien gegen Kinder und Partnern muss mit Aufklärung und Prävention begegnet werden. Es braucht Ombudsleute für Kinder und Erwachsene, niederschwellige Beratungsstellen für alle, die Gewalt ausüben und Gewalt ertragen. Der Femizid ist Mord und muss auch so benannt und geahndet werden. Wenn Frauen Männer umbringen, dann wird ihre Tat auch nicht als ‘Beziehungstat’ verharmlost. ‘Frauen und Männer sind gleichberechtigt’ – werden aber von der Polizei und der Justiz noch lange nicht gleich behandelt.

 

Antwort:

Das ist vollkommen richtig. Wir sehen hier auch die Notwendigkeit, eine wirklich unabhängige Beschwerdestelle unter anderem für derartige Ungleichbehandlungen durch die Polizei einzurichten.

Das Land Niedersachsen stellt eine Liste von Beratungs- und Hilfestellen bei Partnerschaftsgewalt zur Verfügung.

https://www.ms.niedersachsen.de/gewaltschutz/gewaltberatungsstellen/beratung_und_unterstutzung_adressen/beratung-unterstuetzung-in-niedersachsen-13240.html

Unklar ist, inwieweit die dortigen Institutionen auch von Männern als Opfer in Anspruch genommen werden können.

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1 Kommentar zu “Zum Internationalen Männertag

  1. Beate Kiefner

    Liebe PIRATEN, am 25.November ist der Tag ‘Gegen Gewalt an Frauen’ und da geht es um Mord und Totschlag. Das Wort dafür heißt Femizid. Der Gewalt in Partnerschaften und Familien gegen Kinder und Partnern muss mit Aufklärung und Prävention begegnet werden. Es braucht Ombudsleute für Kinder und Erwachsene, niederschwellige Beratungsstellen für alle, die Gewalt ausüben und Gewalt ertragen. Der Femizid ist Mord und muss auch so benannt und geahndet werden. Wenn Frauen Männer umbringen, dann wird ihre Tat auch nicht als ‘Beziehungstat’ verharmlost. ‘Frauen und Männer sind gleichberechtigt’ – werden aber von der Polizei und der Justiz noch lange nicht gleich behandelt.

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